Selbstversorgung im Ruhrgebiet

Die Hubbeltauben

Masttauben sind ideale Selbstversorgertiere. Sie sind produktiv, man kann das Futter leicht selbst anbauen und der Mist ist ein sehr hochwertiger Dünger - ein perfekter Kreislauf.

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Ein Täuber in rezessiv rot, der klassischen Hubbelfarbe

Hubbeltauben sind eine in Deutschland noch recht selten vertretene Fleischtaubenrasse aus den USA. Anerkannt sind sie hierzulande nicht. Sie zeichnen sich durch gute Bruteigenschaften und leichte Mästbarkeit aus. Das kann ich bestätigen: Einem Hubbeltaubenkind kann man beim Wachsen buchstäblich zugucken. Hubbeltauben sind zwar nicht die größten Fleischtauben, aber die mit der höchsten Schlachtausbeute. Die Rasse gibt also einen Braten mit hohem Brustanteil ab und schmecken am Besten in einem Alter von 4 Wochen vom Grill. Der Geschmack ist am Ehesten mit dem der Ente zu vergleichen. Meine Tochter sagt zu einem Täubchen vom Grill "Snackente".

Trotz der für Tauben recht üppigen Fleischmasse ist diese Rasse sehr agil und kann auch im Freiflug gehalten werden.
Hubbeltauben gibt es inzwischen in vielen Farben und ich habe eine bunte Mischung. Das "Hubbelrot" ist die klassische Farbe, Tiere in dieser Farbe sind meist von kräftigerer Statur.


Die Haltung von Masttauben


Tauben hält man entweder im Freiflug oder in einer Voliere. Sie sollten ausreichend Sitzmöglichkeiten haben und mindestens doppelt so viele Nester angeboten bekommen als Paare in der Voliere leben. Man sollte immer mindestens 3 Paare halten, da es sonst Stress unter den Täubern gibt. Die Voliere sollte so gestaltet sein, dass ein Teil ohne Dach ist, damit die Tauben im Regen "duschen" können. Ist dies nicht möglich, sollte wenigstens 1x pro Woche ein Bad angeboten werden. Besonders an warmen Tagen im Sommer ist dieses Taubenbad wichtig. Die Tiere nutzen es gerne und springen mit Anlauf hinein und planschen voller Freude wie kleine Kinder.

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Ein Teil meiner Voliere


Fütterung
Die Grundnahrung besteht aus Mais, Erbsen, und Weizen. In der Aufzuchtzeit ergänze ich noch mit Sonnenblumenkernen und Hanf, sowie Bio-Masthähnchenfutter, was sie sehr gerne annehmen.
Die Fütterung von Masttauben erfolgt im Idealfall einzeln. Denn die Aufnahme der einzelnen Futterkomponenten variiert je nach Jahreszeit und zu versorgenden Jungtieren. Die im Handel angebotenenen Mischungen sind daher suboptimal, gerade auch für die Mast ist es wichtig, dass sie selbst aussuchen können, was sie fressen. Auch wenn die Tauben gerade in der Brutzeit viel fett- und eiweißreiches Futter fressen neigen sie nicht zu Verfettung. Einen Einzelfutterspender kann man leicht aus Fallrohren bauen.

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Zusätzlich benötigen die Tauben Kalk in Form von kleinen Austernschalenstückchen, kleine Steinchen für die Verdauung, sowie Mineralfutter. Auch eine Salzleckstein ist angebracht, da Tauben viel mehr Salz als anderes Geflügel brauchen
Dem Tränkenwasser kann man pro Liter 1EL Apfelessig beimischen.


Aufzucht

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Tauben legen fast immer 2 Eier pro Gelege im Abstand von einem Tag. Das erste Ei wird nur leicht gewärmt bis das 2. gelegt ist, dann sitzt das Paar fest auf den Eiern. Bei Brut und Aufzucht gibt es eine korrekte Arbeitsteilung, beide wechseln sich beim Brüten ab und füttern die Küken.
Die Küken schlüpfen nach 3 Wochen, es sind Nesthocker. So klein die Küken anfangs sind, gekackt wird immer über den Rand des Nestes, sodass das Nest sauber bleibt. Die Eltern wärmen die Küken je nach Temperatur in den ersten Tagen, danach lassen sie die Küken immer mehr alleine im Nest. Die Küken wachsen sehr schnell, nach 4 Wochen sind sie voll befiedert. Der ideale Schlachtzeitpunkt ist nach ca 4 Wochen, bevor sie anfangen mit den Flügeln zu schlagen und dann wieder Gewicht verlieren.
Als Nester sind Werkzeugkisten, die man leicht zum kleinen Preis gebraucht kaufen kann ideal. Ich habe mit verschiedenen Füllungen experimentiert, komme aber immer wieder zum Sand als Unterlage zurück. Um die Brutwilligkeit zu erhöhen sollte man den Tauben zusätzlich Nistmaterial zum Nestbau anbieten. Ich sammele hierfür dünne Birkenzweige, die sie sehr gerne annehmen.

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"Halbfertige" Hubbelkinder

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